Dass die drei ersten Runden für das mit Abstand jüngste Team der Liga sehr schwierig sein werden, stand schon vor den ersten Ballwechseln fest. Nun klebt dem TC Hörnli Kreuzlingen aber auch noch das Pech an den Fersen. In der ersten Runde mussten die jungen Spielerinnen gänzlich auf eine ausländische Verstärkung verzichten. In der zweiten Runde trat die Deutsche Anne Schäfer (N1.9) dann leicht lädiert an, konnte aber keine Akzente setzen. Die auf heute Samstag sehnlichst erwartete Spanierin Laura Pous-Tio (N1.10) kam wohl rechtzeitig auf dem Genfer Flughafen an. Allerdings ohne Gepäck. So mussten Captain Ralph Zepfel und Coach Ina Krahforst am Samstag vor der schwierigen Auswärtsbegegnung in Cologny erneut improvisieren.
Küng erneut top
Allen schwierigen Vorzeichen zum Trotz, holte sich die 15-jährige Leonie Küng im ersten Spiel des Tages gegen die ältere und deutlich stärker eingestufte Sarah Ottomano (N2.18) einen glatten Sieg. Die Schaffhauserin spielte erneut wie von einem anderen Stern. Nachdem die Westschweizerin im ersten Satz im Tiebreak das Nachsehen hatte, fand Ottomano im zweiten Satz dann kein Rezept mehr gegen ihre sehr stark aufspielende Gegnerin aus der Ostschweiz. Küng war drückend überlegen und siegte mit 7:6, 6:0. Wie schon in den beiden ersten Runden stand Nina Stadler (N2.17) auch am Samstag in Cologny nach drei Sätzen als Verliererin da. Die Hörnli-Spielerin startete gegen die Russin Anna Blinkova (N1.8) perfekt ins Spiel, musste dann aber der favorisierten ehemaligen Nummer 3 der Junioren-Weltrangliste letztlich nach einem hartumkämpften Spiel den Sieg überlassen. Simona Waltert (N3.25) zog gegen die überragende Xenia Knoll (N1.8) wie erwartet in zwei Sätzen den Kürzeren.
Nicht wie ihre Namensvetterin
Laura Pous-Tio (N1.10) konnte nicht an die letztjährigen Erfolge ihrer Namensvetterin und derzeit an den Olympischen Spielen im Einsatz stehenden Laura Siegemund anknüpfen. Die Spanierin konnte bei ihrer Première in den Hörnli-Farben und ohne eigene Ausrüstung weder im Einzel gegen die Luxemburgerin Mandy Minella (N1.3) noch im Doppel an der Seite von Nina Stadler punkten. Die im Doppel als Nummer 55 der Weltrangliste geführte Xenia Knoll war mit ihrer Partnerin Sandy Marti eine zu hohe Hürde für die am Donnerstag noch siegreichen Simona Waltert/Leonie Küng. Die 1:5-Niederlage bei den mit einem deutlich grösseren Budget bestückten und auf allen Positionen deutlich stärker besetzten Titelanwärterinnen CS Cologny war damit besiegelt.
Am Sonntag erstes Heimspiel
Nun sind zwei starke Heimauftritte gefordert. Am Sonntag um 12 Uhr ist der TC Nyon im Hörnli zu Gast. Am Dienstag um 11 Uhr tritt der TC Stade Lausanne in Kreuzlingen an. Nyon und Lausanne, klassierungsmässig am ehesten noch in Reichweite der Thurgauerinnen, haben am Samstag gegen GC und Genf überraschend je drei Punkte geholt. Damit wird die Luft für die Hörnlispielerinnen im Kampf um den Verbleib in der höchsten Spielklasse definitiv dünn.
Marie-Theres Brühwiler
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Laura Pous-Tio (links) stiess am Samstag neu zum Team |
Centre sportif de Cologny s. TC Hörnli Kreuzlingen 5:1
Einzel: Mandy Minella (N1.3/2, LUX) s. Laura Pous-Tio (N1.10, ESP) 6:2, 6:1. Anna Blinkova (N1.8/1, RUS) s. Nina Stadler (N2.17, SUI) 4:6, 6:3, 7:5. Xenia Knoll (N1.8/2, SUI) s. Simona Waltert (N3.25, SUI) 6:4, 6:2. Sarah Ottomano (N2.18, SUI) u. Leonie Küng (N3.26, SUI) 6:7, 0:6.
Doppel: Minella/Blinkova s. Pous-Tio/Stadler 7:5, 6:1. Knoll/Sandy Marti (N2.20, SUI) s. Waltert/Küng 6:3, 6:3.
Aktuelle Tabelle:
1. Grasshopper ZH 13 (29-14 Sätze), 2. Centre sportif de Cologny 12 (26:15 Sätze) 3. Geneva Country Club 12 (26:15 Sätze), 4. Nyon 8 (19:23 Sätze), 5. Stade-Lausanne 6 (16:27 Sätze) 6. Hörnli Kreuzlingen 3 (9:31 Sätze)