2015/08/10

Der TC Hörnli ist weiterhin im Rennen

Trotz der deutlichen Heimniederlage gegen den Tabellenführenden Cologny hat der TC Hörnli Kreuzlingen im NLA-Interclub weiterhin Chancen auf die Qualifikation für die Finalrunde. Aber auch im Kampf um den Abstieg ist noch nichts entschieden.
Marie-Theres Brühwiler

Derweil sich GC und Cologny an der Spitze des NLA-Interclubs einen harten Kampf um die Spitzenposition und damit um die besten Voraussetzungen in der am kommenden Wochenende ausgetragenen Finalrunde liefern, kämpfen die übrigen vier Mannschaften in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um den Ligaerhalt. Dass das mit dem jüngsten Kader der NLA antretende Team des TC Hörnli Kreuzlingen nicht nur im Abstiegsrennen gute Karten hat, sondern weiterhin sogar mit einem Platz unter den ersten vier liebäugeln kann, überrascht.

Glücklos aber sehenswert
Das Glück ist nämlich den Thurgauerinnen alles andere als hold. Die Nummer drei der Mannschaft, Chiara Grimm (N3.29), die bereits am Donnerstag durch Magenprobleme stark angeschlagen zu ihrem Einzel antrat, konnte am Samstag gar nicht erst mittun. Damit kamen in der Heimrunde gegen das starke Team „Centre Sportif de Cologny“ erneut die beiden 14-jährigen Leonie Küng (N3.33) und Simona Waltert (N3.36) zum Einzeleinsatz. Obwohl die beiden jungen Trümpfe gegen die deutlich besser klassierten und weit erfahreneren Spielerinnen Conny Perrin (N1.9) und Sandy Marty (N2.20) als Verliererinnen vom Platz mussten, zeigte sich das auf der Anlage des TC Hörnli wiederum zahlreich erschienene Publikum begeistert von den Auftritten der beiden jüngsten NLA-Spielerinnen. „Aus solchen Spielen können wir so oder so profitieren“, erklärten die beiden Liga-Neulinge. Auch im anschliessenden Doppel hatten die Youngsters das Nachsehen. Allerdings steuerten sie gegen die arrivierten Conny Perrin/Tess Sugnaux(N2.13) einen weiteren Satzgewinn bei. Derweil Nina Stadler (N2.18) gegen die kräftige Amerikanerin Katerina Stewart (N1.6) chancenlos blieb, dominierte Teamleaderin Laura Siegemund (N1.4) ihre Gegnerin Ons Jabeur (N1.4) aus Tunesien mit 6:3, 6:1 deutlich. Im Doppel kassierte die überragende Siegemund an der Seite von Nina Stadler ihre erste Saison-Niederlage. Das Heimdoppel unterlag im Champions-Tiebreak und besiegelte damit die letztlich deutliche 1:5-Heimniederlage

Lange Einzel, kurze Doppel
Die sonntägliche Auswärtsbegegnung in Locarno erwies sich wie erwartet als zähe Angelegenheit. Sechs Stunden nach Aufnahme der Partie und spannenden Einzelduellen stand es zwischen den beiden Tabellennachbarn 2:2. Nina Stadler verlor in hart umkämpften drei Sätzen gegen die Slowenin Tadeja Majeric (N1.7). Noch viel länger dauerte das Spiel zwischen Leonie Küng und Clelia Melena (R1). Die Hörnlispielerin gewann schliesslich nach vier abgewehrten Matchbällen und trotz einem folgeschweren Fehltritt mit 4:6. 7:6, 7:5. Für einmal dauerte auch ein Spiel mit Beteiligung Siegemund etwas länger. Einen Satz abringen konnte der souveränen Hörnli-Leaderin aber auch Patrica Mayr-Achleitner (N1.6) nicht. Die Österreicherin unterlag mit 2:6, 6:7. Chiara Grimm (N3.29) hingegen verlor ihr Einzel gegen die ehemalige Nummer 41 der Welt, Maria Elena Camerin (N1.8) aus Italien glatt in zwei Sätzen. So lange die Einzelbegegnungen dauerten, so schnell waren dann die beiden Doppel vorbei. Chiara Grimm’s Magenprobleme kamen gleich zu Beginn des Doppels wieder deutlich stärker zum Vorschein. Das Doppel Majeric/Camerin gegen Grimm/Küng endete aufgrund der gesundheitlichen Probleme der Junioren-Schweizermeisterin mit einem Forfait-Sieg für die Tessinerinnen. Genau das Umgekehrte spielte sich im Court daneben ab. Die ehemalige N1-Spielerin Clelia Melena konnte die Strapazen der über drei Stunden dauernden Abnützungsschlacht gegen die um 14 Jahre jüngere Leonie Küng nicht wegstecken. Nach Kreislaufproblemen beim Einspielen gab die routinierte Spielerin auf bevor der erste Punkt gespielt war. Damit endete die Begegnung zwischen dem TC Locarno und dem TC Hörnli Kreuzlingen 3:3.

Alles offen
Vor der letzten Runde, in welchem der TC Hörnli am Dienstag auswärts auf Stade-Lausanne trifft, ist noch fast alles offen. Für die Kreuzlingerinnen ist einerseits ein Platz unter den ersten vier und damit die Qualifikation für die Finalrunde immer noch möglich, aber auch ein Verbleib in der obersten Spielklasse ist noch nicht definitiv sichergestellt.