
Marie-Theres Brühwiler
Derweil sich GC und Cologny an der Spitze des NLA-Interclubs
einen harten Kampf um die Spitzenposition und damit um die besten
Voraussetzungen in der am kommenden Wochenende ausgetragenen Finalrunde
liefern, kämpfen die übrigen vier Mannschaften in einem Kopf-an-Kopf-Rennen um
den Ligaerhalt. Dass das mit dem jüngsten Kader der NLA antretende Team des TC
Hörnli Kreuzlingen nicht nur im Abstiegsrennen gute Karten hat, sondern
weiterhin sogar mit einem Platz unter den ersten vier liebäugeln kann,
überrascht.
Glücklos aber
sehenswert
Das Glück ist nämlich den Thurgauerinnen alles andere als
hold. Die Nummer drei der Mannschaft, Chiara Grimm (N3.29), die bereits am
Donnerstag durch Magenprobleme stark angeschlagen zu ihrem Einzel antrat,
konnte am Samstag gar nicht erst mittun. Damit kamen in der Heimrunde gegen das
starke Team „Centre Sportif de Cologny“ erneut die beiden 14-jährigen Leonie
Küng (N3.33) und Simona Waltert (N3.36) zum Einzeleinsatz. Obwohl die beiden
jungen Trümpfe gegen die deutlich besser klassierten und weit erfahreneren
Spielerinnen Conny Perrin (N1.9) und Sandy Marty (N2.20) als Verliererinnen vom
Platz mussten, zeigte sich das auf der Anlage des TC Hörnli wiederum zahlreich
erschienene Publikum begeistert von den Auftritten der beiden jüngsten
NLA-Spielerinnen. „Aus solchen Spielen können wir so oder so profitieren“,
erklärten die beiden Liga-Neulinge. Auch im anschliessenden Doppel hatten die
Youngsters das Nachsehen. Allerdings steuerten sie gegen die arrivierten Conny
Perrin/Tess Sugnaux(N2.13) einen weiteren Satzgewinn bei. Derweil Nina Stadler
(N2.18) gegen die kräftige Amerikanerin Katerina Stewart (N1.6) chancenlos
blieb, dominierte Teamleaderin Laura Siegemund (N1.4) ihre Gegnerin Ons Jabeur
(N1.4) aus Tunesien mit 6:3, 6:1 deutlich. Im Doppel kassierte die überragende
Siegemund an der Seite von Nina Stadler ihre erste Saison-Niederlage. Das
Heimdoppel unterlag im Champions-Tiebreak und besiegelte damit die letztlich
deutliche 1:5-Heimniederlage
Lange Einzel, kurze
Doppel
Die sonntägliche Auswärtsbegegnung in Locarno erwies sich
wie erwartet als zähe Angelegenheit. Sechs Stunden nach Aufnahme der Partie und
spannenden Einzelduellen stand es zwischen den beiden Tabellennachbarn 2:2. Nina
Stadler verlor in hart umkämpften drei Sätzen gegen die Slowenin Tadeja Majeric
(N1.7). Noch viel länger dauerte das Spiel zwischen Leonie Küng und Clelia
Melena (R1). Die Hörnlispielerin gewann schliesslich nach vier abgewehrten
Matchbällen und trotz einem folgeschweren Fehltritt mit 4:6. 7:6, 7:5. Für
einmal dauerte auch ein Spiel mit Beteiligung Siegemund etwas länger. Einen
Satz abringen konnte der souveränen Hörnli-Leaderin aber auch Patrica
Mayr-Achleitner (N1.6) nicht. Die Österreicherin unterlag mit 2:6, 6:7. Chiara
Grimm (N3.29) hingegen verlor ihr Einzel gegen die ehemalige Nummer 41 der
Welt, Maria Elena Camerin (N1.8) aus Italien glatt in zwei Sätzen. So lange die
Einzelbegegnungen dauerten, so schnell waren dann die beiden Doppel vorbei.
Chiara Grimm’s Magenprobleme kamen gleich zu Beginn des Doppels wieder deutlich
stärker zum Vorschein. Das Doppel Majeric/Camerin gegen Grimm/Küng endete
aufgrund der gesundheitlichen Probleme der Junioren-Schweizermeisterin mit
einem Forfait-Sieg für die Tessinerinnen. Genau das Umgekehrte spielte sich im
Court daneben ab. Die ehemalige N1-Spielerin Clelia Melena konnte die Strapazen
der über drei Stunden dauernden Abnützungsschlacht gegen die um 14 Jahre
jüngere Leonie Küng nicht wegstecken. Nach Kreislaufproblemen beim Einspielen
gab die routinierte Spielerin auf bevor der erste Punkt gespielt war. Damit
endete die Begegnung zwischen dem TC Locarno und dem TC Hörnli Kreuzlingen 3:3.
Alles offen
