2015/08/04

1. Tag / Nahe an der Sensation


Der TC Hörnli Kreuzlingen ist wie erwartet mit einer Niederlage in den NLA-Interclub gestartet. Das junge Heimteam zeigte aber gegen Titelverteidiger Grasshopper-Club Zürich eine sehr beherzte Leistung.

Marie-Theres Brühwiler

Tennis. Die Rollen auf der Tennisanlage Hörnli waren am Dienstag klar verteilt. Das unerfahrene junge Heimteam traf mit Grasshopper-Club Zürich nicht nur auf den Titelverteidiger, sondern auch auf eine Mannschaft, die in den letzten Jahren stets um den Meistertitel kämpfte und mit drei aktuellen N1-Spielerinnen in einer deutlich stärkeren Formation antrat. Doch das Verdikt war längst nicht so deutlich wie erwartet. Hätte die nach einer langen Wettkampfpause wieder zurückgekehrte Chiara Grimm (N3.29) den verdienten Punkt geholt, wäre die Sensation perfekt gewesen. „Auch wenn das 3:3 in der Luft lag und die Begegnung stattdessen mit einer 2:4-Niederlage endete, dürfen wir heute zufrieden sein“, resümierte Coach Ralph Zepfel. Die frisch gebackene Junioren-Schweizermeisterin Chiara Grimm zeigte gegen die hochfavorisierte 31-jährige Kroatin Ana Vrljic (N1.6) über weite Teile eine sensationelle Leistung, liess sich trotz verlorenem Tie-Break im ersten Satz nicht beirren und gewann den zweiten Satz souverän. Im Entscheidungssatz waren die Batterien der Tägerwilerin dann aber leer, und die im WTA-Ranking an Position 235 geführte Vrljic konnte die Partie doch noch standesgemäss mit einem 7:6, 3:6, 6:1-Sieg beenden.

Souveräne Siegemund
Auf die Nummer eins, Laura Siegemund (N1.4) war auch gestern wieder Verlass. Die Deutsche, die bis am Montag noch in Brasilien weilte, überzeugte mit herrlichen Stoppbällen, ausgezeichneter Beinarbeit und makelloser Übersicht. Die im WTA-Ranking aktuell auf Position 91 geführte Andreea Mitu (N1.3) hatte vor kurzem mit Eugenie Bouchard immerhin die ehemalige Nummer fünf der Welt geschlagen. Gegen Hörnlispielerin Siegemund fand die Rumänin jedoch kein Rezept und verlor mit 3:6,6:7. Auch beim zweiten Punkt für das Heimteam hatte Siegemund ihr goldenes Händchen im Spiel. Das deutlich besser klassierte Doppel Andreaa Mitu/Stephanie Vogt (N1.3/N1.3) musste den Vortritt im verkürzten Entscheidungssatz Laura Siegemund/Nina Stadler (N1.4/N2.18) überlassen (6:1, 5:7, 11:9). Vogt hat auf der WTA-Tour im Doppel einen ausgezeichneten Lauf und hat vor kurzem mehrere Weltklassespielerinnen wie beispielsweise Martina Hingis geschlagen. Mit dem Sieg im Doppel nahm Stadler erfolgreich Revanche für die gegen Vogt erlittene 1:6, 1:6- Einzelniederlage.

Starke Jugend
Eine sehr gute Leistung zeigte auch Simona Waltert (N3.36), die gegen die Fed-Cup-erfahrene Amra Sadikovic (N2.12) vor allem im ersten Satz ausgezeichnet mithielt. Die 14-jährige Churerin darf ihr NLA-Debüt trotz Niederlage als gelungen bezeichnen. Gleiches gilt auch für die im Doppel eingesetzte 14-jährige Schaffhauserin Leonie Küng (N3.33). An der Seite von Chiara Grimm ging die Partie gegen Vrljic/Sadikovic (N1.6/N2.12) mit 2:6; 4:6 knapper als erwartet verloren. Küng hatte letzte Woche an der Seite von Waltert an der Europäischen Jugendolympiade in Tiflis die Bronzemedaille gewonnen. Der nächste Ernstkampf steht für die Hörnlispielerinnen bereits morgen Donnerstag auf dem Programm. Spielbeginn gegen Geneva Country Club ist um 11 Uhr.