2015/08/12

Mission erfüllt – Erwartungen übertroffen

Der TC Hörnli Kreuzlingen hat gegen Stade Lausanne die Qualifikation für die Finalrunde vom kommenden Wochenende um einen winzigen Punkt verpasst. Den angestrebten Verbleib in der NLA hat sich das jüngste Team der Liga jedoch souverän gesichert.
Marie-Theres Brühwiler

Nicht einmal die kühnsten Optimisten erwarteten vor der letzten Runde des NLA-Interclubs 2015 den TC Hörnli im Spitzenquartett. Das mit Abstand jüngste Team des Oberhauses war die Überraschungsmannschaft der Liga. Und dies obwohl die Thurgauerinnen auch in der letzten Runde auswärts gegen Stade Lausanne auf die angeschlagene Chiara Grimm (N3.29) verzichten mussten und überdies auch Simona Waltert (N3.36) nicht mehr zur Verfügung stand. Leonie Küng (N3.33) übernahm ihre neue Rolle jedoch einmal mehr bravourös. Was die durch einen Fehltritt in Locarno ebenfalls leicht angeschlagene Schaffhauserin in den letzten Tagen zeigte, verdient höchste Anerkennung. „Leonies Einstellung und ihre Leistungen auf dem Platz waren schlicht sensationell“, lobt Coach Ralph Zepfel. Auch gegen die ältere und deutlich routinierte Sarah Ottomano (N2.14) hielt Leonie Küng das Spiel wieder über lange Zeit offen. Dass wie in der Partie der im letzten Moment als Ersatzspielerin dazu gestossenen, ebenfalls aufopfernd kämpfenden, Lea Magun (R2) gegen Margaux Deagostini (N2.21) die Favoritin das bessere Ende für sich behielt, schmälert den positiven Eindruck der jungen Spielerinnen in keiner Weise.


Um ein Haar die Sensation verpasst
Derweil Nina Stadler (N2.18) gegen Estrella Cabeza Candela (N2.12) chancenlos blieb, war die Begegnung zwischen der Hörnli-Teamleaderin Laura Siegemund (N1.4) und Fed-Cup-Spielerin Viktorija Golubic (N1.7) bis zum Ende hochspannend. Siegemund verlor im diesjährigen NLA-Interclub nicht nur erstmals einen Satz im Einzel, sondern in der Folge auch ihr erstes Spiel. In den beiden Doppeln gewannen Kreuzlingen und Lausanne je einen Punkt. Wäre beim Duell GC gegen Geneva-Country Club nicht Verletzungspech dazugekommen, hätte der TC Hörnli Kreuzlingen wohl trotz der 1:5-Niederlage in Lausanne den Einzug in die Finalrunde geschafft. Realistisch gesehen, muss das Kreuzlinger Team, welches sich deutlich von Schlusslicht Locarno distanzieren konnte, mit der Saison aber mehr als zufrieden sein. „Wir haben den angestrebten Liga-Erhalt souverän geschafft und junge Spielerinnen haben wichtige Erfahrungen sammeln können.“ resümierte der sichtlich zufriedene Coach Ralph Zepfel. Bestechend waren aber auch die Auftritte der erfahrenen Nummer eins, Laura Siegemund. Von der bereits im dritten Jahr in Diensten des TC Hörnli spielenden Deutschen, die sich einmal mehr als eine der zuverlässigsten Punktelieferantinnen der Liga erwies, konnte das ganze Team profitieren. In die Finalrunde schafften es neben Stade Lausanne auch Geneva-Country Club, GC und Gruppensieger Cologny. Der Schweizer Meistertitel wird am kommenden Wochenende in Winterthur vergeben.

Bild von Mario Gaccioli:

Die 14-jährige Leonie Küng hat für den TC Hörnli wichtige Punkte gewonnen